Was verbindet Alfeld mit Berlin, Darmstadt mit Dresden, Stuttgart mit Elbingerode? Es ist das Bauhaus-Jubiläum im Jahr 2019. Vor 100 Jahren wurde die weltbekannte Bauhaus-Hochschule von Walter Gropius in Weimar gegründet. Unter dem Druck der Nationalsozialisten musste sie 1925 nach Dessau und 1932 schließlich nach Berlin umziehen, bevor die Hochschule 1933 endgültig in Deutschland schließen musste. Trotz des nur 14-jährigen Bestehens sind die vielfältigen Einflüsse des Bauhauses bis in die Gegenwart spürbar. Ziel war es, aus der Verbindung von Handwerk, Kunst und Technik eine moderne Lebenswelt zu gestalten.
Von dieser Schule war auch Godehard Schwethelm beeinflusst, nach dessen Entwürfen das Diakonissen-Mutterhaus in Elbingerode in den Jahren 1932 – 1934 gebaut wurde. Durch das Bauhausjubiläum sollen die Zeugnisse jener Epoche nicht nur in den großen Zentren des Bauhauses sichtbar gemacht werden, sondern an verschiedenen Orten erlebbar sein. Aus über 450 Objekten wurden rund 100 von einer Jury ausgewählt, die besucht werden können. Die „Grand Tour der Moderne“ führt die Besucher durch die Geschichte der Moderne in Deutschland.
Das Diakonissen-Mutterhaus in Elbingerode wird ein Teil dieser Tour sein. Die Kriterien für die Auswahl hatte die Jury im Vorfeld festgelegt: „Eine Reform von Lebenswelten unter sozialen Aspekten soll an diesen Orten stattgefunden haben und die besondere Leistung eines wichtigen Architekten erkennbar sein.“ Diese Kriterien sind inhaltlich im Diakonissen-Mutterhaus bis heute realisiert. „Lebenswelten zu verändern“, ist und bleibt unser Ziel. Allerdings kommt es uns darauf an, dass nicht nur die äußere Form verändert wird, sondern es zur echten Veränderung im Leben von Menschen kommt. Dafür können auch Gebäude in moderner Form stehen, wie z.B. das Mutterhaus. Dies zu zeigen, ist die eigentliche Herausforderung für das Jahr 2019. Dass es dafür ein Interesse der Öffentlichkeit gibt, ist eine besondere Chance.
Nun muss bis dahin noch einiges erneuert werden. Die Sanierung des Schwimmbades wurde bereits im vorigen Jahr begonnen und der zweite Bauabschnitt Ende August fertig gestellt. Auch die Fenster im Maschinenhaus sollen erneuert werden. Sie sind bisher nur mit einer einfachen Scheibe versehen und es geht sehr viel Energie verloren. Auch das Haus Tanne steht auf dem Plan. Dabei geht es zunächst um den Umzug der Buchhandlung an einen günstigeren Standort und um die Sanierung der Außenansicht des gesamten Gebäudes. Die Besucher bei der großen Bauhaustour sollen ja nicht hinter dem schönen Bauhausgebäude vor renovierungsbedürftigen „vereinten Hüttenwerken“ stehen.
Das Land Sachsen-Anhalt ist bereit, an dieser Stelle großzügig zu fördern. Inzwischen haben wir einen Teil der Bewilligungsbescheide bekommen. Wenn Sie uns helfen würden, den notwendigen Eigenanteil aufzubringen, sind wir sehr dankbar.