Der Bau
Schwethelm entschied sich für einen Stahlskelettbau. Dies ist eine um 1884 entwickelte Baukonstruktion, bei der das Tragwerk mit Stahlträgern errichtet wird. In diese Stahlkonstruktion werden Decken und Wände eingefügt, die dem gesamten Bau eine hohe Tragfähigkeit verleihen. Der Beschluss für diese neuartige Bauweise wurde gefasst, damit der Rohbau in einem Sommer vor dem Frost unter Dach gebracht werden konnte.
150 große Tannen mussten gefällt werden.
Die Baugrube musste tief ausgehoben werden und der Baugrund war so steinig und felsig, dass es oft nur mit Sprengungen möglich war voranzukommen.
Am 2. Dezember 1932 konnte mit 220 Arbeitern und Handwerkern das Richtfest gefeiert werden, nachdem das Haus bereits unter Dach war.
Der Architekt selbst sagte: „Hier ist ein höherer Bauherr am Werke.“
Am Samstag, 9. und 10. Juni 1934 fand die offizielle Einweihung des neuen Mutterhauses statt. Architekt Schwethelm sprach über die Bauzeit und überreichte den Schlüssel des Hauses dem Direktor, Pfarrer Theophil Krawielitzki. Der Hausvater, Pfr. Franz Woeckel schloss die Tür des neuen Hauses auf und dankte dem Architekten und den verschiedenen Firmen, die mit großen Sachverstand und dem ganzen Einsatz alles getan haben damit der Bau zur rechten Zeit fertig wurde. Der Wert des Hauses sollte sich in den kommenden Jahrzehnten unter Beweis stellen.
Eine große Herausforderung war – in der Zeit der Weltwirtschaftskrise – die Beschaffung der Finanzen. Durch Krieg, Flucht Inflation und Weltwirtschaftskrise war es eigentlich nicht die Zeit für große Pläne und es war klar, dass ein Mutterhaus-Neubau die Kräfte und finanziellen Mittel des Mutterhauses bei weitem überstieg. Im Vertrauen auf Gott beschloss die Leitung in mehreren Bauabschnitten ein neues Mutterhaus zu errichten.
Viele Freunde des Hauses beteiligten sich durch kleine und große Spenden und zinslose Darlehen.